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Krippenverein Lustenau: Unterschied zwischen den Versionen
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In einer anderen Familie der „Rüttner-Sippe“ ist in einem Haushaltbuch von Maria und Willibald Scheffknecht, Holzmühlestrasse 11, Lustenau, eine Ausgabe am 17. Dez. 1925 für Krippengarnitur ausgewiesen. Dies bestätigt, dass schon in den 20er Jahren in Lustenauer Häusern Krippen gepflegt wurden. | In einer anderen Familie der „Rüttner-Sippe“ ist in einem Haushaltbuch von Maria und Willibald Scheffknecht, Holzmühlestrasse 11, Lustenau, eine Ausgabe am 17. Dez. 1925 für Krippengarnitur ausgewiesen. Dies bestätigt, dass schon in den 20er Jahren in Lustenauer Häusern Krippen gepflegt wurden. | ||
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+ | Im Gemeindeblatt vom 13. Dez. 1925 wird durch Pfr. Dr. Gebhard Baldauf zu einem ersten Krippenbaukurs eingeladen. | ||
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+ | Dieser Krippenbaukurs wurde von dem später überaus bekannten Krippenkünstler Johann Seisl und seinem geistlichen Berater Franziskaner-Pater Otto Matthys abgehalten. Im „Krippenfreund“ vom März 1926 wird darüber berichtet: … daß in diesem Kurs auch eine Krippe für die Lustenauer Pfarrkirche im Schnellsiedertempo verfertigt wurde. Die Gesottenen waren die beiden Krippelemander selber, denn soviel geschwitzt, wie in diesen Tagen haben sie selten. | ||
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+ | Der später sehr bekannt gewordene Lustenauer Krippenbaukünstler Hans Vetter hat an diesem Baukurs als 11-jähriger Schulbub bereits teilgenommen. | ||
+ | Im Dezember 1927 kam es zu einem ersten Höhepunkt in der Krippengeschichte Lustenaus. Die damals sehr aktive „Marianische Jünglingskongregation Lustenau“ veranstaltete vom 4.-11. Dez. 1927 in ihrem Vereinsheim „Konstantia“ im Widum die erste Lustenauer Krippenausstellung (Inserat Gemeindeblatt 1927 über die erste Lustenauer Krippenausstellung). | ||
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+ | Die Größe dieser Ausstellung mit Abschlussfeier im großen Saal des Gasthofs Krone kann an einem Bericht im „Vorarlberger Volksblatt“ vom 15. Dez. 1927 gemessen werden. Es spielte der Musikverein „Cäzilia“ und von der Theatergruppe der „Jüngli“ wurden zwei heitere Theaterstücke aufgeführt. | ||
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+ | Eine Fundgrube für die Suche nach Krippenbauern der 20er Jahre ist die „Volksbewertung“ der Krippen, die namentlich im Volksblatt-Bericht zu lesen sind. Es konnten von den 19 bewerteten Krippen immerhin 18 mit Namen, Vulgonamen und damaliger Adresse zugeordnet werden. Die späteren Gründerväter des Krippenvereines, Johann Hämmerle, Ludwig Rambach, Gebrüder Waibel, Eduard Alge, Heinrich Zöbele u.a. waren mit Krippen an dieser Ausstellung vertreten. | ||
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+ | Der im Jahre 1925 von Seisl und Matthys ausgestreute Samen des „Krippelervirus“ ist bereits fünf Jahre später zur vollen Blüte gelangt. Mit der Zwischenstation einer großartigen Ausstellung der „Marianischen Jünglingskongregation“ im Dezember 1927 kam es dann am Mittwoch, 19. Nov. 1930 zur Gründung eines Vereines der Lustenauer Krippenfreunde. Der damals zum Schriftführer gewählte Ludwig Rambach, hat nicht nur über die Gründungsversammlung, sondern auch von sämtlichen nachfolgenden Jahreshauptversammlungen und sogar von jeder einzelnen Ausschuss-Sitzung handschriftliche Protokolle verfasst. Es sind dies 19 Protokolle von 1930 bis 1937, die alle im Vereinsarchiv aufbewahrt werden. Diese Aufzeichnungen geben eine detaillierte Übersicht über alle Aktivitäten des neugegründeten Krippenvereines Lustenau bis zum Mai 1938. Seit einigen Jahren waren Johann Hämmerle, Raiffeisenstrasse 5 und Ludwig Hotz, Reichsstrasse 2, bereits Mitglied beim „Verein der Krippenfreunde Innsbruck“. | ||
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+ | Wohl ein wesentlicher Motor dieses Starts war der damalige Pfarrer von St. Peter und Paul, Pfr. Dr. Gebhard Baldauf (1878-1944). Er war es, der bereits fünf Jahre vorher die Initiative zu einem ersten Krippenbaukurs in Lustenau ergriffen hat. Die Gründungsversammlung im Vereinshaus „Krone“ war jedenfalls ein voller Erfolg. 34 vorher angeworbene Mitglieder kamen zur Gründungsversammlung, dazu kamen noch 4 weitere Mitglieder, die sich spontan an diesem Abend meldeten. | ||
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+ | Im Protokoll vom 19. Nov. 1930 wird wie folgt zitiert: | ||
+ | Es folgte die Wahl des Ausschusses für den neu gegründeten Verein, aus welcher Herr Ludwig Hotz, Oberinspektor als Vorstand und Krippenpfleger, Herr Ludwig Rambach als Schriftführer und Herr Johann Hämmerle Raiffeisenstrasse als Kassier hervorgingen. ...der neu gewählte Obmann Hotz Ludwig stellte an diesem Abend seine schöne Krippe mit herrlichen holzgeschnitzten Figuren auf, was lebhafte Bewunderung fand. Diese Krippe des Obmannes Hotz wurde auch noch auf der späteren Ausstellung 1931 aufgestellt. Ein Foto aus dieser Ausstellung mit der Hotz-Krippe ist im Vereinsarchiv noch vorhanden. | ||
Version vom 6. März 2007, 14:53 Uhr
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Der Krippenverein Lustenau ist einer der ältesten und traditionsreichsten Krippenvereine Vorarlbergs. Lustenauer Krippenfreunde waren auch „Geburtshelfer“ des Landesverbandes Vorarlberg, sowohl in den 30er, als auch in den 50er Jahren. Als einen Schatz hüten die Lustenauer Krippeler die wohl älteste Hauskrippe des Ortes, vielleicht sogar des ganzen Landes. Die Krippe wurde ca. 1910 von Josef Scheffknecht „Rüttners“, Dornbirner-Strasse erbaut. Das Renovierungsdatum 1924 ist noch heute auf der Rückseite der Krippe vermerkt.
In einer anderen Familie der „Rüttner-Sippe“ ist in einem Haushaltbuch von Maria und Willibald Scheffknecht, Holzmühlestrasse 11, Lustenau, eine Ausgabe am 17. Dez. 1925 für Krippengarnitur ausgewiesen. Dies bestätigt, dass schon in den 20er Jahren in Lustenauer Häusern Krippen gepflegt wurden.
Im Gemeindeblatt vom 13. Dez. 1925 wird durch Pfr. Dr. Gebhard Baldauf zu einem ersten Krippenbaukurs eingeladen.
Dieser Krippenbaukurs wurde von dem später überaus bekannten Krippenkünstler Johann Seisl und seinem geistlichen Berater Franziskaner-Pater Otto Matthys abgehalten. Im „Krippenfreund“ vom März 1926 wird darüber berichtet: … daß in diesem Kurs auch eine Krippe für die Lustenauer Pfarrkirche im Schnellsiedertempo verfertigt wurde. Die Gesottenen waren die beiden Krippelemander selber, denn soviel geschwitzt, wie in diesen Tagen haben sie selten.
Der später sehr bekannt gewordene Lustenauer Krippenbaukünstler Hans Vetter hat an diesem Baukurs als 11-jähriger Schulbub bereits teilgenommen. Im Dezember 1927 kam es zu einem ersten Höhepunkt in der Krippengeschichte Lustenaus. Die damals sehr aktive „Marianische Jünglingskongregation Lustenau“ veranstaltete vom 4.-11. Dez. 1927 in ihrem Vereinsheim „Konstantia“ im Widum die erste Lustenauer Krippenausstellung (Inserat Gemeindeblatt 1927 über die erste Lustenauer Krippenausstellung).
Die Größe dieser Ausstellung mit Abschlussfeier im großen Saal des Gasthofs Krone kann an einem Bericht im „Vorarlberger Volksblatt“ vom 15. Dez. 1927 gemessen werden. Es spielte der Musikverein „Cäzilia“ und von der Theatergruppe der „Jüngli“ wurden zwei heitere Theaterstücke aufgeführt.
Eine Fundgrube für die Suche nach Krippenbauern der 20er Jahre ist die „Volksbewertung“ der Krippen, die namentlich im Volksblatt-Bericht zu lesen sind. Es konnten von den 19 bewerteten Krippen immerhin 18 mit Namen, Vulgonamen und damaliger Adresse zugeordnet werden. Die späteren Gründerväter des Krippenvereines, Johann Hämmerle, Ludwig Rambach, Gebrüder Waibel, Eduard Alge, Heinrich Zöbele u.a. waren mit Krippen an dieser Ausstellung vertreten.
Der im Jahre 1925 von Seisl und Matthys ausgestreute Samen des „Krippelervirus“ ist bereits fünf Jahre später zur vollen Blüte gelangt. Mit der Zwischenstation einer großartigen Ausstellung der „Marianischen Jünglingskongregation“ im Dezember 1927 kam es dann am Mittwoch, 19. Nov. 1930 zur Gründung eines Vereines der Lustenauer Krippenfreunde. Der damals zum Schriftführer gewählte Ludwig Rambach, hat nicht nur über die Gründungsversammlung, sondern auch von sämtlichen nachfolgenden Jahreshauptversammlungen und sogar von jeder einzelnen Ausschuss-Sitzung handschriftliche Protokolle verfasst. Es sind dies 19 Protokolle von 1930 bis 1937, die alle im Vereinsarchiv aufbewahrt werden. Diese Aufzeichnungen geben eine detaillierte Übersicht über alle Aktivitäten des neugegründeten Krippenvereines Lustenau bis zum Mai 1938. Seit einigen Jahren waren Johann Hämmerle, Raiffeisenstrasse 5 und Ludwig Hotz, Reichsstrasse 2, bereits Mitglied beim „Verein der Krippenfreunde Innsbruck“.
Wohl ein wesentlicher Motor dieses Starts war der damalige Pfarrer von St. Peter und Paul, Pfr. Dr. Gebhard Baldauf (1878-1944). Er war es, der bereits fünf Jahre vorher die Initiative zu einem ersten Krippenbaukurs in Lustenau ergriffen hat. Die Gründungsversammlung im Vereinshaus „Krone“ war jedenfalls ein voller Erfolg. 34 vorher angeworbene Mitglieder kamen zur Gründungsversammlung, dazu kamen noch 4 weitere Mitglieder, die sich spontan an diesem Abend meldeten.
Im Protokoll vom 19. Nov. 1930 wird wie folgt zitiert: Es folgte die Wahl des Ausschusses für den neu gegründeten Verein, aus welcher Herr Ludwig Hotz, Oberinspektor als Vorstand und Krippenpfleger, Herr Ludwig Rambach als Schriftführer und Herr Johann Hämmerle Raiffeisenstrasse als Kassier hervorgingen. ...der neu gewählte Obmann Hotz Ludwig stellte an diesem Abend seine schöne Krippe mit herrlichen holzgeschnitzten Figuren auf, was lebhafte Bewunderung fand. Diese Krippe des Obmannes Hotz wurde auch noch auf der späteren Ausstellung 1931 aufgestellt. Ein Foto aus dieser Ausstellung mit der Hotz-Krippe ist im Vereinsarchiv noch vorhanden.
Weblinks
- http://www.krippe-lustenau.at - Krippenverein Lustenau