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Anschlussbewegung an die Schweiz: Unterschied zwischen den Versionen

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*Elfriede Auguste Zuderell, Dissertation, Innsbruck 1946
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*Elfriede Auguste Zuderell, Dissertation, Innsbruck 1946, Seite 10
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*Elfriede Auguste Zuderell, Dissertation, Innsbruck 1946, Seite 41

Version vom 24. Oktober 2022, 13:27 Uhr

Von Lehrer Riedmann aus Lustenau wurde am 13.11.1918 ein Werbeausschuss für den Anschluss an die Schweiz ins Leben gerufen. Die Bewegung griff rasch um sich; eine Unterschriftensammlung fand großen Anklang.

  • Elfriede Auguste Zuderell, Dissertation, Innsbruck 1946, Seite 10

Der Anschlussgedanke an die Schweiz nahm seinen Ausgang in Lustenau. Der Lehrer Ferdinand Riedmann war sein Urheber und eifrigster Verfechter. In den Tagen des Zusammenbruchs erwachte in ihm der Plan, seine Heimat in den friedlichen Schoß der Schweiz zu führen. Kurze Zeit nach seiner Heimkehr aus dem Kriege begann er seine Arbeit. Für den Abend des 13. November 1918 bestellte er etwa 170 Personen zu einer Besprechung ins Kino Lustenau. Dieser Versammlung trug er die Notwendigkeit eines Anschlusses vor. Das Ergebnis war, dass ein Werbeausschuss gewählt wurde, der die Frage studieren und die Bevölkerung gewinnen sollte. Als Obmann wurde Lehrer Riedmann gewählt, als sein Stellvertreter Georg Bösch, Privatier in Lustenau, der Schriftführer war Rudolf Hofer. Auch die Mitglieder waren aus Lustenau. Damit wurde dieser Ort, der schon durch seine Lage der Schweiz so nahe steht, zum Herd der Anschlussbewegung. Die Neigung für die Schweiz war aber allerorts stark und es brauchte nicht viel, um den kleinen Funken zur großen Flamme zu entfachen. In der Schweiz winkten Ruhe und Ordnung, waren gesicherte Verhältnisse; die Zukunft des eigenen Vaterlandes dagegen lag in seiner Ungewissheit wie schwerer Alpdruck auf den Menschen.

  • Elfriede Auguste Zuderell, Dissertation, Innsbruck 1946, Seite 41