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Jüdisches Leben in Lustenau

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Ein wenig bekanntes Kapitel der Geschichte ist jenes der Juden in Lustenau. Da Lustenau zeitweilig im Besitz der Grafen von Hohenems war, galten viele der Rechter der Hohenemser Juden auch in Lustenau. So wurde Lustenau, neben Hohenems, in der Neuzeit zum wichtigsten Handelsplatz für Juden in der gesamten Bodenseeregion.

Zwar ließen sich keine Juden in Lustenau nieder, aber sie nahmen am Erwerbsleben teil. Viele handelten mit Pferden und zahlreichen anderen Gegenständen. Andere traten als Geldgeber für Privatpersonen oder die Gemeinde auf. Ebenso kam es vor, dass Hohenemser Juden ihre Pferde oder Kühe bei Lustenauer Christen unterstellten. Auch sind einige Grundstückskäufe dokumentiert. Zu einer Niederlassung in Lustenau kam es aber, aufgrund der komplizierten Rechtssituation in der Neuzeit nicht. Mit der vollkommenen bürgerlichen Gleichstellung von Juden im 19. Jahrhundert, schrumpfte die Gemeinde in Hohenems massiv und damit nahm auch die Präsenz von Juden in Lustenau ab.

Neben der wirtschaftlichen Tätigkeit gab es auch zahlreiche persönliche Kontakte. So besuchten etwa Lustenauer jüdische Ärzte in Hohenems oder Hohenemser Juden verkehrten in Lustenauer Gaststätten und dergleichen. Auch die Erhaltung der jüdischen Schule in Hohenems geht auf einen Lustenauer zurück. Pfarrers Franz Joseph Rosenlärcher schrieb 1820, die jüdische-deutsche Schule zeichne sich „in allen für die deutschen Schulen allerhöchst vorgeschrieben Lehrgegenständen […] trefflich aus.“ Damit wurde die drohende Schließung abgewendet.

Im großen und ganzen dürfte das Zusammenleben zwischen Juden und Christen sehr harmonisch verlaufen sein.

Literatur[Bearbeiten]