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Franz Josef Rosenlächer

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Pfarrer Franz Josef Rosenlächer

Franz Josef Rosenlächer (* 1763 in Konstanz;† 9. Juni 1835) entstammte einer wohlhabenden und angesehenen Konstanzer Bürgerfamilie. Mit zehn Jahren wurde er auf die Lateinschule geschickt und erhielt darüber hinaus Privatunterricht, vor allem in Instrumentalmusik. Als seine Eltern infolge unglücklicher Spekulationen verarmten, bedurfte es der Unterstützung durch gute Freunde und eines städtischen Stipendiums, damit der junge Rosenlächer seine Ausbildung fortsetzen konnte. Er wählte das Studium der Theologie und trat 1784 in das Priesterseminar Augsburg ein. Nach seiner Primiz (1787) wurde er Benefiziat in der Stiftskirche zu Zeil. Sein weiterer beruflicher Werdegang war aufs Engste mit den Grafen von Waldburg verbunden, die fortan seine wichtigsten Förderer waren. 1791 wurde Rosenlächer Hauslehrer und Erzieher am Grafenhof, 1799 zweiter Canonicus des Stifts Zeil; 1801 wurde er über Vermittlung der Gräfin Maria Rebekka von Harrach-Hohenems, deren Erbtochter mit einem Grafen von Waldburg-Zeil verheiratet war, Pfarrer von Lustenau. Hier wirkte er bis zu seinem Tod 1835.

Während seiner mehr als drei Jahrzehnte währenden Tätigkeit in Lustenau widmete er sich vor allem der Verbesserung der Schulbildung. Rosenlächer, der sich in der Tradition der Bildungsreformen Maria Theresias und Josephs II. sah, hatte anfänglich große Schwierigkeiten zu überwinden, zumal es auch in Lustenau zu erheblichen Unruhen in Zusammenhang mit der Durchsetzung der so genannten 'Normalschule' gekommen war. Seiner Initiative ist es zu danken, dass die Gemeinde ein einheitliches Lesebuch für alle Schüler der Oberklasse anschaffte und dass Unterricht in Naturgeschichte und -lehre stattfand, um weit verbreiteten abergläubischen Vorstellungen den Boden zu entziehen u.a.m. Auf ihn geht auch die Einführung einer "Industrieschule" zurück, in welcher die Mädchen in der "Strickerey" und die Buben in der Baumkultur unterrichtet wurden. Bei all seinen pädagogischen Bemühungen fand Rosenlächer in der Person der Gräfin Maria Walburga von Harrach-Hohenems eine einflussreiche Verbündete. So wurden fortan die Schulprüfungen öffentlich in der Pfarrkirche abgehalten und die besten Schülerinnen und Schüler mit von der Gräfin gestifteten Preisen ausgezeichnet. In Anerkennung seines Einsatzes für die Verbesserung der Bildung wurde Rosenlächer 1810 zum Schulvisitator des Dekanats Dornbirn ernannt.

Auch sonst machte sich Rosenlächer um das kulturelle Leben in Lustenau verdient. 1821 gründete er die erste Musikkapelle des Ortes, welche überhaupt erst die zweite auf dem Boden des heutigen Vorarlberg war. Auch in seelsorgerischer Hinsicht zeichnete er sich aus. Seine Bemühungen galten vor allem der Verbesserung der Predigt sowie der Einführung des deutschen Kirchengesanges in Lustenau. Auch in dieser Hinsicht wurde sein Einsatz durch Ehrentitel und Beförderungen belohnt, von welchen lediglich die Ernennung zum außerordentlichen Beichtvater des Klosters Grimmenstein (1814) und zum Dekan des Landkapitels Dornbirn (1821) sowie die Verleihung des Titels eines fürstbischöflich-geistlichen Rats (1821) hier Erwähnung finden können.

Neben seinen vielfältigen schulischen, kulturellen und geistlichen Aktivitäten fand Rosenlächer auch immer noch Zeit zu wissenschaftlicher Fortbildung und schriftstellerischer Tätigkeit. Neben einer zweibändigen Pfarrchronik Lustenaus stammen mehrere im frühen 19. Jahrhundert viel gelesene Bücher wie "Biographischer Ehrentempel errichtet verstorbenen, um das Schulwesen vorzüglich verdienten katholischen Schulvorständen, Geistlichen und Lehrern" (Kempten 1821, Augsburg 1828) oder "Goldener Spiegel oder biographische Skizzen christlich-frommer und verständiger Personen aus dem Bürger- und Bauernstande" (Augsburg 1827) aus seiner Feder. Als Anhänger des aufgeklärten Staates im Sinn Josephs II. brachte Rosenlächer der bayerischen Herrschaft Sympathie entgegen und versuchte vergeblich, die Lustenauer von der Teilnahme am Vorarlberger Aufstand des Jahres 1809 abzuhalten. Dabei spielten seine Erfahrungen mit früheren Truppeneinquartierungen und Plünderungen eine entscheidende Rolle.

In die letzten Lebensjahre Rosenlächers fallen der Neubau der Lustenauer Pfarrkirche (1832) und die Anlage eines neuen Friedhofes samt Priestergrab, wobei er diese Vorhaben mit finanziellen Zuschüssen aus seinem eigenen Vermögen förderte. Franz Josef Rosenlächer starb am 9. Juni 1835 auf dem Heimweg von einem Krankenbesuch an einem Schlaganfall. Ein bescheidenes Bildstöcklein erinnert heute noch an seinem Sterbeort an diesen verdienstvollen Mann.

Quellen[Bearbeiten]